William Henry Beveridge

Sir William H. Beveridge, 1910er Jahre.

William Henry Beveridge, 1. Baron Beveridge, KCB (* 5. März 1879 in Rangpur, Bengalen;[1]16. März 1963 in Oxford, England) war ein britischer Ökonom und Politiker der liberalen Partei. Von 1919 bis 1937 war er Direktor der London School of Economics and Political Science.

Bekannt ist Beveridge vor allem wegen des 1942 veröffentlichten Berichts Social Insurance and Allied Services (besser bekannt als Beveridge Report), der zur Grundlage des Aufbaus der sozialen Sicherungssysteme im Großbritannien der Nachkriegszeit, insbesondere des National Health Service wurde. Seine Vorstellungen hatten großen Einfluss auf die Ausgestaltung der Sozialversicherungsysteme in Großbritannien und den skandinavischen Staaten. Sie sind im Wesentlichen eine aus Steuermitteln finanzierte, staatlich organisierte, egalitäre Einheitsversicherung, die alle Bürger erfasst. Der deutsche Sozialstaat dagegen, dessen Wurzeln in der Bismarckschen Sozialgesetzgebung liegen, gab seinen sozialen Institutionen ein anderes Fundament aus vielfältig gegliederten, sich selbst verwaltenden Sozialversicherungen. Deren Leistungen finanzieren Beschäftigte und Unternehmen paritätisch durch Beiträge, deren Höhe vom Arbeitseinkommen abhängt.

Nach Beveridge ist auch die Beveridge-Kurve der Wirtschaftswissenschaften benannt, bei der die Arbeitslosenzahlen und die offenen Stellen gegenübergestellt werden. Außerdem versteht man unter dem Beveridge-Modell eine staatlich finanzierte Gesundheitsversorgung.

  1. Die kleine Enzyklopädie, Encyclios-Verlag, Zürich 1950, Band 1, S. 172.

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